Kita, SV Germania und TGB bringen Kinder gemeinsam in Bewegung
Wie weit können ein Wattebällchen oder ein Tischtennisball gepustet werden? Von welcher Sprosse traut man sich den Sprung in die Tiefe zu? Welches Kinderpaar schafft den Slalom-Parcours, ohne den zwischen sich eingeklemmten Ball zu verlieren? Mit viel Spaß und Eifer nahmen 64 Kinder der Kath. Kindertageseinrichtung St. Elisabeth Rimbeck diese spielerisch-sportlichen Herausforderungen an. Das Frühlingsfest ihrer Kita war in diesem Jahr bewegungsreich. Zusammen mit dem SV Germania Rimbeck und dem Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg (TGB) hatte die Einrichtung erstmals das Kinderbewegungsabzeichen (Kibaz) – ein Bewegungsangebot der Sportjugend des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen – angeboten.
In der Kita, der Turnhalle, auf der Wiese und auf dem Kitagelände hatten die TGB-Studierenden zusammen mit Kita-Fachkräften die Kinder an zehn Bewegungsstationen empfangen. Die angehenden Erzieher*innen und Heilerziehungspfleger*innen des TGB hatten in ihrem Vertiefungskurs „Bildungsbereich Bewegung“ die Stationen ausgesucht, vorher selbst ausprobiert, dem vorhandenen Materialfundus angepasst und manche Aufgaben etwas modifiziert. Ob beim Balancieren, beim Ertasten verschiedener Gegenstände, beim kreativen Bauen, beim Kuscheltier-Krankentransport oder bei Merkspielchen – gefördert wurden die fünf Hauptbereiche der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung: motorische Entwicklung, Wahrnehmungsentwicklung, psychisch-emotionale, soziale und kognitive Entwicklung. Während die Ü3-Kinder fleißig Stempel auf ihren Kibaz-Laufzetteln sammelten, hatten die Kitafachkräfte für die U3-Kinder unabhängig vom Kibaz fünf eigene Stationen vorbereitet.
Netzwerken im Sinne der Kinder
Das Kibaz kam nicht nur bei der Zielgruppe, den Drei- bis Sechsjährigen, gut an. Auch die Kooperationspartner zeigten sich hochzufrieden mit ihrer ersten Gemeinschaftsaktion, die auf Initiative von TGB-Lehrerin Katja Rikus entstanden war – ganz im Sinne der Devise „Netzwerken im Sinne der Kinder“.
Das kam gleichermaßen ihren Studierenden zugute, die einmal mehr die pädagogische Arbeit mit Kindern in der Praxis ausprobierten und vielfältige Lerneffekte für ihren späteren beruflichen Alltag mitnahmen. „Der Funke springt beim Sport schnell über“, warb Katja Rikus bei den angehenden Erzieher*innen und Heilerziehungspfleger*innen für Bewegungsangebote in der Kita: „Sie sind ein guter Eisbrecher, wenn Sie mit fremden Kindern Kontakt aufnehmen wollen.“ Quasi als Feldstudie bot sich Kibaz an, um zu erleben, wie man Kinder in Bewegung bringt. „Es ist interessant zu beobachten: Das, was für uns leicht erscheint, ist für Kinder zuweilen herausfordernd.“ Mitunter sind Geduld, Animationskünste, Mutmacher oder selbst mitmachen gefragt. Ihren Erfahrungsschatz haben die künftigen Fachkräfte darüber hinaus in puncto Programmplanung und Organisation eines Kitafestes sowie Netzwerkarbeit erweitert.
Als eine Bereicherung entpuppte sich das Bewegungsangebot des Landessportbunds NRW ebenso für das Frühlingsfest der Kita St. Elisabeth, die niedrigschwellig – mit einem einfach zu organisierenden Parcours – den Bewegungsdrang ihrer Schützlinge fördern und Begeisterung für Bewegung, Spiel und Sport wecken konnte. Ein Interesse, das der Sportverein bedienen kann: „Vielleicht haben die Kinder Lust, beim SV Germania Rimbeck sportlich aktiv zu werden. In der Kindertanzgruppe bis sieben Jahren sind noch Plätze frei“, sagte Elmar Lages, Zweiter Vorsitzender des SV. „Das Kibaz ist eine gute Gelegenheit, sich im Ort und für den Ort als Sportverein einzubringen“, ergänzte der Erste Vorsitzende Mario Planer, der mit seinem Verein die Materialien für das Kinderbewegungsabzeichen beim Landessportbund bestellt und sich mit seinem Team während des Festes um die Verpflegung gekümmert hatte. Kostenloses Obst hatte Oliver Rößling vom örtlichen Rewe-Markt gespendet.