Das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg Warburg-Rimbeck (TGB) hat seine Lernwelten um einen weiteren Baustein erweitert. In der Lernwelt „Gesundheit“ dreht sich alles um Organe, ihre Krankheitsbilder und die dazugehörigen pflegerischen Maßnahmen. Um den Unterricht so praxisnah wie möglich zu gestalten, wurde ein neuer Pflegeraum eingerichtet – mit moderner Ausstattung und optimierter Handhabung. „Wir haben einen guten Standard erreicht“, freut sich Diana Hohmann, eine der drei Pflegelehrerinnen am TGB. „Wir bewegen uns auf einem Niveau, das sich mit der generalistischen Pflegeausbildung messen kann“, sagt sie mit Stolz.
Der Pflegeraum ist im Zuge der Neustrukturierung vom Ober- ins Erdgeschoss gezogen und damit behindertengerecht geworden, was unter anderem das Üben in einem Rollstuhlparcours möglich macht. Dass der Raum größer und heller – mit Blick auf das grüne Klassenzimmer – und mit zwei Sitzbereichen einladend ist, ist nur einer der weiteren Vorteile. Der große Benefit: Das Unterrichtsmaterial ist aufgestockt und kompakter zusammengestellt, die Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht worden.
Kompakte Themenboxen
Die große neue Regalwand beherbergt Boxen, die den Organen zugeordnet sind: unter anderem Herz, Lunge, Gehirn, Niere und der Magen-Darmtrakt – gefüllt mit Material und Equipment zur Blutdruck- oder Blutzuckermessung, für die Stomaversorgung, für Prophylaxen und vieles mehr. Damit haben Lehrkräfte und Schüler*innen mit einem Griff alles parat, was themenspezifisch zur Auseinandersetzung mit den Erkrankungen und pflegerischen Maßnahmen gebraucht wird. „Alles ist gut sortiert. Das hilft auch den Schüler*innen zu lernen, ihre Zeit einzuteilen und ressourcengerecht zu arbeiten“, sagt Diana Hohmann, die als gelernte Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie diesen Standard zu schätzen weiß.
Praxisorientierter Unterricht an Multifunktionsbetten
Dem aktuellen Maßstab entsprechen auch die beiden Multifunktionsbetten, die neu angeschafft wurden – die vier Modelle aus dem vorherigen Pflegeraum wurden aussortiert. Dank verschiedener Funktionen können die Auszubildenden an den technisch besser ausgestatteten Betten praxisorientiert alles rund um Mobilisation und Lagerung lernen. „Die Schüler*innen können selbst ausprobieren, wie eine Herzbett- oder eine Schocklagerung wie die Trendelenburg-Lagerung und eine CPR-Reanimationsposition (Herz-Lungen-Wiederbelebung) funktionieren“, sagt Diana Hohmann. Und die Betten können noch einiges mehr: Die Automatikfunktion für eine schnelle und effiziente Bedienung ermöglicht rückengerechte Positionierungen. Die Unterbettbeleuchtung, ein Alarmsignal bei ungebremstem Bett und die reduzierte Liegenflächenhöhe tragen unter anderem der Sturzprävention Rechnung.
Wickeltischeinheit ergänzt Inventar
Zeitgemäß ist auch die Wickeltischeinheit, die den Pflegeraum neuerdings bereichert. Eine kleine Treppe sorgt dafür, dass die Kleinen selbstständig auf die Liegefläche kommen können fürs Wickeln, Waschen oder Baden. Nicht zuletzt aufgrund der rückengerechten Arbeitshaltung entspricht die Wickelkommode der heutigen Kita-Ausstattung. Auch zwei Kita-Schaumstoffbetten gehören im Pflegeraum zum Inventar.
Dieser bietet damit viel Potenzial, um Szenarien nachzustellen, wie sie in der Praxis vorkommen können. Dank der digitalen Ausstattung kann gefilmt und anschließend reflektiert werden: Verlief bei der Übung hygienisch alles einwandfrei? War die Wundversorgung korrekt? Wie lief es zwischenmenschlich? Wie war die Kommunikation?
„Eine gute Basis, um guten Unterricht zu vermitteln“, freut sich Diana Hohmann, die aktuell mit ihren Kolleginnen die Auszubildenden aus den Bildungsgängen Sozialassistenz mit Schwerpunkt Heilerziehungspflege, Kinderpflege und Heilerziehungspflege hier in der Gesundheitssorge unterrichtet. Nach den Sommerferien kommen auch die angehenden Heilpädagog*innen dazu. Auch die Erzieher*innen könnten vom Pflegeraum profitieren – so der Zukunftsgedanke. „Wir haben hier alles – von der ersten bis zur letzten Hilfe“, sagt Diana Hohmann.